Sehr geehrte Damen und Herren,

mein Name ist Michael Barz. Ich bin Rechtsanwalt in Frankfurt am Main und habe am 1. September 1988 meine damals 21-jährige Tochter an den Folgen einer bulimisch anorektischen Erkrankung verloren. Wir standen damals unter Schock, insbesondere, weil wir das Krankheitsbild und damit die Ursache des Todes nicht verstanden haben. Man muss bedenken, damals wurde von einem Großteil der Wissenschaft diese Krankheit als eine Unterform der Depression behandelt. Heute weiß ich, das war falsch. Wir wussten nicht, wie wir die junge Frau behandeln lassen sollten. Ich weiß heute, es gab damals schon Ärzte, insbesondere in England und Amerika, die sich mit diesem Krankheitsbild intensiv beschäftigt haben, Sie müssen bedenken, das Internet war für die Öffentlichkeit noch nicht zugänglich. Man war auf das angewiesen, was einem die behandelnde Person sagte, und irgendeine Überprüfung ihrer Kompetenz war zumindest für uns nicht möglich. Ich weiß heute, ich hätte zu Prof. Gerald Russel nach London oder nach Stanford/USA gehen müssen.

Nach dem Tod meiner Tochter überlegte ich mir, was ich tun könnte, um diese allgemeine Unkenntnis zu verändern, insbesondere nachdem ich erfahren hatte, wie viele Menschen an den Folgen dieser Krankheit verstarben. Da ich damals das Glück hatte, an einem relativ großen Geschäft mit einem geringen Prozentsatz beteiligt zu sein, habe ich mich entschlossen, mit diesem Betrag die Christina Barz-Stiftung ins Leben zu und habe meine Unwissenheit und mein Unverständnis als Maßstab genommen. Zweck der Stiftung sollte die Früherkennung der Krankheit sein. Ich weiß heute, der Tod meiner Tochter war vielleicht auch eine Art Erlösung von den irreparablen Schäden, die sie durch die Krankheit erlitten hat. Die Stiftung wurde auf den deutschen Sprachraum begrenzt, um Wissen vom Ausland nach Deutschland zu transferieren, denn der wissenschaftliche Rückstand im deutschsprachigen Bereich war nicht unerheblich. Demgemäß wurde ein Wissenschaftspreis, der Christina Barz-Preis, aus der Taufe gehoben.

Sie können dieser Webseite entnehmen, wer bis heute Preisträger war. Ich glaube, das Kuratorium der Stiftung, dem ich nicht angehöre, war insoweit sehr erfolgreich. Es sind Wissenschaftler, die versuchen, in der Früherkennung und in der Behandlung auch der bulimisch anorektischen Erkrankungen neue Wege zu suchen. Daneben unterstützt die Stiftung selbstverständlich auch noch Einzelprojekte. Das ist im Moment etwas schwierig, denn die Zinssituation bringt allen Stiftungen, so auch der Christina Barz-Stiftung, zu geringe Erträge, so dass im Moment nur der Preis und die Auslandsstipendien, die für junge Wissenschaftler ausgeworfen werden, bezahlt werden können. So hat die Stiftung die Behandlungsrichtlinien auf den Weg gebracht und ein großes Untersuchungsprojekt von Herrn Prof. Fichter vom Chiemsee unterstützt, um nur zwei Projekte zu nennen.

Die Stiftung hätte sicherlich auch noch andere Projekte unterstützt und würde gerne mehr als nur eine/n jungen Wissenschaftler/in ins Ausland schicken. Dazu reichen aber die Mittel nicht aus. Wir würden gerne mehr machen, können es aber wegen der begrenzten Mittel nicht. Ich bin nicht der Meinung, eine Stiftung, und mag sie noch so groß sein, ist dazu da, staatliche Aufgaben zu erfüllen. Aber eine Stiftung kann Projekte anstoßen, oder wie einmal ein berühmter Stifter in Deutschland sagte, den Staat vor sich her treiben und damit Entwicklungen auf den Weg bringen, sicherlich auch aus Mitteln der Krankenkassen, denn die Behandlung bulimisch anorektischer Erkrankungen ist sehr kostspielig und wenn wir hier einen Fortschritt erzielen würden, würde es der Gesellschaft manche Mittel ersparen. Aber was noch tragischer ist, ist die hohe Zahl der Todesfälle, die in Folge dieser Erkrankungen eintreten.

Wenn Sie Betroffene sind und ein gewisses Gefühl für diese Krankheit haben und diese Zeilen lesen: Die Christina Barz-Stiftung kümmert sich um diese Aufgaben. Alle Beteiligten arbeiten unentgeltlich. Jeder Cent geht in die Projekte, und vielleicht ist es Ihnen möglich, die Arbeit der Christina Barz-Stiftung zu unterstützen. Vielleicht ist schon Ihrem Kind durch die Entwicklungen, die die Christina Barz-Stiftung vielleicht ein klein wenig mit angestoßen hat, geholfen worden oder – auch das ist schon ein Erfolg – das Krankheitsbild abgemildert worden.

Hier erläutern wir kurz, wie Sie konkret helfen. Mit etwas mehr Geld könnten wir zusammen viel erreichen.

Schon jetzt vielen Dank.

Mit freundlichen Grüßen

Michael Barz